Montag, 28. Januar 2013

Augen auf beim Hundekauf!

Augen auf beim Hundekauf!




Züchter - Tierheim - Privat - Tierrettung

Vor dieser Frage stehen viele vor der Anschaffung eines Hundes. Und so mancher hat seine Entscheidung nach dem Hundekauf vielleicht auch schon bereut.

Jede dieser Beschaffungsmethoden hat ihre Vorteile und Nachteile, sowohl für den Besitzer als auch für den Hund.



Züchter

Das ist die wohl bekannteste und beliebteste Art in Deutschland, sich einen Hund zu beschaffen, unglücklicherweise aber auch die teuerste. Ein seriöser Züchter verlangt nicht selten zwischen 800 und 3.000 Euro für einen Rassewelpen (es geht für seltene Rassen sogar noch teurer). Doch die Kosten sind nachvollziehbar und in der Regel trotzdem fair, da der Züchter für Tierarztkosten, Futterkosten, Mitgliedschaft in Zuchtvereinen und natürlich auch für die Branchenwerbung selber aufkommen muss.

Im Gegenzug zum hohen Preis erhält man einen Welpen mit hochoffiziellen Dokumenten zum Stammbaum und Titel des Hundes. Der Stammbaum ist deshalb so wichtig, weil dieser beim Kauf Sicherheit vermittelt. Auf den Ausweispapieren werden die Ahnentafel bis zu den Großeltern oder darüber hinaus eingetragen. Und man findet darauf die jeweiligen Hundespezifischen Merkmale (Charakter, körperliche Merkmale, Farbe, Rasse, Geschlecht, Geburtstag). Ein anerkannter Züchter muss je nach Rasse zudem bestimmte Auflagen erfüllen, wie die Wurfzahlbegrenzung pro Jahr und besondere ärztliche Vorsorgeuntersuchungen (Beispiel: Hüftgelenkdysplasie bei Schäferhunden).

Der klare Vorteil eines Züchters besteht wohl darin, dass Sie einen Hund in Welpenalter bekommen, bei dem die Sozialisierungsphase bis zum 3. Monat in der Regel bereits stattgefunden hat, da dieser lange genug mit den Elterntieren und den Geschwistern gelebt hat. Die richtige Erziehung im frühen Welpenalter ist zudem ein großer Vorteil für den Hundehalter. Je früher Hunde das richtige Verhalten in der Menschenwelt erlernt, desto einfacher und ausgeglichener wird auch das Zusammenleben.

Und es gibt weitere Vorteile, sollte man sich für einen Hund von einem renommierten Züchter entscheiden. Im Normalfall besitzt der Welpe einen europäischen Impfpass mit dem eingetragenen Nachweis der bereits erfolgten Impfungen. Außerdem erhält der Welpe bereits beim Züchter die erste Entwurmung und einen Chip, der Informationen zum Halter und zur Identifikation des Tieres enthält. Somit spart man sich also auch hier das Geld und den zeitlichen Aufwand.

Abschließend wird man wahrscheinlich noch gute Tipps vom Züchter in Bezug auf Ernährung, Spiel und Bewegung erhalten, was natürlich ebenfalls sehr hilfreich ist. Zudem man hat eine Anlaufstelle, sollten doch Fragen oder Probleme auftreten.

Bedauerlicherweise gibt es zahlreiche unseriöse Züchter in und um Deutschland, was die Gefahr eines Fehlkaufes leider intensiviert.

Bitte beäugen Sie jeden Züchter mit Skepsis und suchen Sie wenn möglich im Internet nach Erfahrungsberichten. Ein guter Züchter führt immer beide Elterntiere voller Stolz der Kundschaft vor. Zudem Sie würden ja auch kein Auto kaufen, wenn Sie nur den Motor und die Farbe sehen dürften. Und falls doch, dann würden Sie den Kaufvertrag zumindest nicht auf einem Hinterhof in einer Wellblechbaracke abschließen. Vertrauen Sie Ihrem Bauchgefühl, wenn es Ihnen sagt, hier stimmt was nicht.


Zusammenfassung

Vorteile:

  • Rassespezifische Suche nach Züchtern möglich
  • Welpe hat die Sozialisierungsphase mit eigenem Rudel erlebt
  • Erhalt von Stammbaumpapieren mit Ahnentafel
  • Hund wird gechipt, geimpft und entwurmt abgegeben
  • Anlaufstelle bei Problemen und Fragen
  • Zuchtauflagen des VDH und FCI (Zuchtverbände)
  • Nachteile:

  • hoher Preis
  • im Vergleich zu Mischlingen herrscht eine hohe Quote bei Erbkrankheiten
  • Gefahr der Überzüchtung
  • oft findet man keinen Züchter in der direkten Umgebung
  • viele unseriöse Hinterhof-Züchter bis hin zu großen verdeckten Welpenfarmen (Puppymills)


  • Tierheim

    Die andere Möglichkeit auf und an den Hund zu kommen, ist dabei auch noch etwas Gutes zu tun und sich ein Hund aus dem Tierheim anzuschaffen. Doch auch bei dieser Variante gibt es Vor- und Nachteile. Tierheime gibt es so gut wie in jeder Klein- und Großstadt, was natürlich sehr vorteilhaft ist, da man nicht erst mehrere hundert Kilometer fahren muss, wie es oft bei Zuchthunden der Fall ist.

    Ist man dann erst einmal dort, sieht man sich in der Regel mit einem Bulk von bellenden und völlig überdrehten Hunden konfrontiert, was die Auswahl in erster Linie nicht wirklich leichter macht. Den meisten Interessenten wird relativ schnell klar, warum die meisten dieser Hunde im Tierheim leben. Zum Glück hat so gut wie jedes Tierheim seinen eigenen Hundetrainer, wodurch das grobe Verhalten meistens mehr oder weniger korrigiert werden kann. Dennoch muss man sich bewusst dessen sein, dass die Hunde nicht ohne Grund abgegeben oder ausgesetzt worden sind. Oft ist nicht einmal die Vorgeschichte des Hundes bekannt. Doch dies sollte die neuen Besitzer in erster Linie nicht verschrecken, da für den Hund ja fortan ein neues Leben beginnt und man so gut wie bei Null anfangen kann.

    Die Mehrzahl der Tierheimhunde haben das Welpenalter normalerweise bereits weit überschritten, was aber kein Nachteil ist. In der Regel sind die Hunde stubenrein, an Menschen gewöhnt und können bereits längere Zeit alleine zu Hause bleiben, was so gesehen ein riesiger Vorteil für jeden Berufstätigen darstellt. Was hingegen so gut wie immer fehlt, ist die Leinenführigkeit. Dies liegt aber vielmehr an den ständig wechselnden Gassigehern, bzw. an zu wenig körperlicher Auslastung für die eingesperrten Hunde.

    Hunde, die bereits längere Zeit im Tierheim leben, können von Ihren Pflegern charakterlich ziemlich genau zugeordnet werden. Wichtig hierbei ist noch nicht einmal die Vergangenheit der Tiere, sondern vielmehr ihr gegenwärtiges Verhalten. Im Grunde bietet jedes Tierheim auch eine Probewoche mit dem Hund an. Entweder man nimmt den Hund zum Test mit nach Hause oder besucht diesen jeden Tag über einen längeren Zeitraum und lernt ihn so näher kennen.

    Hat man sich schließlich für einen Hund entschieden, der die Kriterien erfüllt und einem persönlich und charakterlich zusagt, kommt die Bezahlung. Tierheimtiere sind nicht kostenlos! Allerdings sind diese auch nicht verhältnismäßig teuer. Die Schutzgebühr bewegt sich zwischen 150,- und 300,- Euro, wobei man gegen einen geringen Aufpreis sogar die Kastration (wenn nicht schon geschehen) erhält, die in der Regel wesentlich preiswerter als in jeder Tierklinik ausfällt. Die üblichen Impfungen und Entwurmungen gehören zum Standard und oft bekommt man sogar mit dem Hund die Hundeleine und das Halsband kostenlos mit.

    Zu guter Letzt hat man auch hier jederzeit eine gute Anlaufstelle bei Fragen oder Problemen.


    Zusammenfassung

    Vorteile:
  • moralischer Aspekt der Tierhilfe
  • Tierheime findet man fast immer in der Nähe, meistens sogar mehrere
  • große Auswahl an kleinen und großen Hunden
  • normalerweise sind die Hunde stubenrein
  • für Berufstätige besonders empfehlenswert (die ersten 2 Wochen sollte man Urlaub einplanen um für den Hund ganztägig da sein zu können)
  • Aufklärung über Charakter und Verhaltensweisen des Hundes durch das Personal
  • Zusammenleben auf Probe mit dem Hund für einige Tage fast immer möglich
  • günstige Anschaffung, auf Wunsch und gegen Aufpreis mit Kastration
  • Hunde sind gechipt, entwurmt und geimpft
  • Anlaufstelle bei Problemen und Fragen
  • Nachteile:
  • kein Grundgehorsam
  • oft unerzogen
  • Verhaltensstörungen
  • manche Situation sind im Voraus beim ersten Erleben nicht berechenbar (Kinder, Straßenbahnfahren, etc.)
  • aufgestaute Energie und Frust beim Hund können die ersten Tage mit dem Hund sehr anstrengend für seinen neuen Besitzer gestalten
  • meistens schwer an der Leine zu bändigen
  • ein Hundeschulenbesuch wird bei den meisten nicht ausreichen - somit fallen oft Kosten für einen privaten Hundetrainer an
  • der Kauf eines Hundes im Tierheim wird durch Auflagen sehr erschwert bis unmöglich gemacht
  • regelmäßige Besuche von Tierheim-Mitarbeitern und nicht selten erzwungene Mitgliedschaft im Verein
  • Ein Verzeichnis aller Tierheime finden Sie auf unserer Partnerseite



    Privat

    Der Privatkauf eines Hundes ist ebenso eine beliebte Variante sich einen neuen Lebensbegleiter zuzulegen. Hierbei handelt es sich sehr oft um einen zufälligen Wurf, bei dem aller Wahrscheinlichkeit nur das Muttertier beim Verkäufer lebt.

    Gerade bei Welpen sollte man jedoch Vorsicht walten lassen, da man hier Gefahr läuft, an einen Hobbyzüchter, bzw. an einen illegalen Welpenhandel zu geraten. Woher die Welpen tatsächlich kommen, lässt sich im Nachhinein nicht mehr ermitteln. Doch in der Regel sind es gewerbliche Zuchtfarmen im Ausland, die illegal Welpen nach Deutschland einführen, danach aber von privater Hand verkauft werden, was ein äußerst beliebter Trick ist.

    Hat man einen Hund oder Welpen auf den einen oder anderen Weg gefunden (Internet, Zeitung, Nachbarn, etc.) gefunden, schließt man für den Hund einen Kaufvertrag ab. Die Preise hier liegen bei etwa der Hälfte oder sogar darunter im Vergleich zu anerkannten Züchtern. Impfungen oder Entwurmungen werden zwar meistens mit angeboten, sind aber nicht die Regel.

    Damit man nicht ins Fettnäpfchen tritt, sollte man sich immer nach dem Grund des Verkaufes erkundigen. Eine Tieranschaffung ist in der Regel für jeden Menschen eine Herzensangelegenheit. Gibt jemand seinen Hund ab, bzw. verkauft diesen, sollte man unbedingt nach dem "Warum?" fragen. Zudem sollte man auch hier die Möglichkeit haben, den Hund zur Probe bei sich aufzunehmen. Der private Verkäufer, der sich um das Wohl des Tieres sorgt, wird dies in der Regel sogar selber zur Bedingung machen.

    Anerkannte Züchter in Ihrer Nähe finden Sie übrigens auf der Seite des VDH

    Empfehlenswerte Seiten für die Suche nach privaten Verkäufern:


    Zusammenfassung

    Vorteile:

  • günstige Anschaffung
  • Hund ist an Menschen gewöhnt
  • Welpe hat die Sozialisierungsphase mit eigenem Rudel erlebt
  • große Auswahl an privaten Verkäufern
  • problemlose Auswahl von groß bis klein, von Welpe bis erwachsener Hund
  • Impfung, Entwurmung und Chip sind meistens im Preis enthalten
  • Nachteile:

  • meistens kann man nur ein Elterntier begutachten
  • Gefahr von Hobbyzüchtern oder illegalen Welpenimporten
  • bei erwachsenen Hunden ist oft ein Verhaltensproblem der Grund für die Abgabe


  • Tierrettung

    Viele Vereine in Deutschland und auf der Welt vermitteln Tiere aus Tötungstationen, Tierheimen oder eingefangene Straßenhunde, oft sogar kostenlos.

    Ein Hund aus der Tierrettung erfordert wie ein Hund aus dem Tierheim in der ersten Zeit viel Erziehung, Konsequenz und vor allem Geduld. Diese Tiere haben meist schreckliches erlebt und ihr Vertrauen teilweise bis gänzlich zu Menschen verloren.

    Die Vorteile und Nachteile lassen sich im Wesentlichen mit denen vom Tierheim vergleichen.



    Fazit

    Grundsätzlich muss ein jeder selbst anhand seiner Bedürfnisse, seines Lebensumstandes und seiner Zeit entscheiden, auf welche Art er sich einen Hund anschafft.

    In jedem Fall gilt aber:


    Augen auf beim Hundekauf!



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    Dienstag, 22. Januar 2013

    Herrchentausch

    Wie vielleicht schon einige mitbekommen haben, startet auf dem Sender VOX am 23.02.2013 die neue Doku-Soap "Herrchentausch".
    Im Grunde handelt es sich um das gleiche Format wie "Frauentausch", nur das dieses Mal die Hunde im zentralen Mittelpunkt steht. Die Hundebesitzer wechseln für eine Woche das Zuhause und müssen mit den Gewohnheiten des anderen Besitzers und deren Hunde während dieser Zeit zurechtkommen. Während der eine seine Hunde im Bett schlafen lässt, haust der andere Hund draußen in der Hundehütte.
    In der ersten Folge tauschen Familie Dickmann aus Salzhausen und die Familie Stahl aus Köln ihr ZuHause:

    Familie Dickmann besitzen die drei preisgekrönten Pudel "Sammy, "Lucky und "Fly" (US-Champion, Europasieger, Deutscher Jugend- und Junghundchampion). Die Hunde werden den ganzen Tag verwöhnt und bemuttert und führen ein Leben wie Gott in Frankreich. Die Vierbeiner dürfen sogar im Ehebett schlafen.
    Monika Dickmann: "Die Hunde sind für uns wie Kinder. Sie gehören zur Familie und sie können auch zu uns ins Bett, wenn wir schlafen gehen."


    Bei Familie Stahl hingegen nimmt ihr Schäferhund "Timmy" keine übergeordnete Rolle ein. Katja und Hayo Stahl haben in ihrer Familie eine klare Rangordnung, angefangen bei Hayo als Anführer und endend beim Hund Timmy als rangniedrigsten.
    Katja Stahl: "Ich erwarte, dass ein Hund nicht wie ein Püppchen behandelt wird. Damit komme ich nicht klar und könnte auch mit den Besitzern nicht viel anfangen!"

    Alle Eltern und Hundebesitzer wissen was ich meine, wenn ich sage, in die Erziehung des eigenen Kindes oder Hundes lässt man sich ungerne reinquatschen. Da es in der Hundeerziehung selten anders ist, sind also Streitereien zwischen den Menschen und falsches Verhalten bei den Hunden.
    Als Hundebesitzer und Tierschützer kann ich den Hunden zuliebe nur hoffen, dass die TV-Sendung "Herrchentausch" schnell wieder abgesetzt wird,bevor Tiere oder Menschen dabei zu Schaden kommen.


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